Dachzelt – und der Urlaub kann kommen

Dachzelt - und der Urlaub kann kommenUrlaub ist wunderbar. Freiheit ist wunderbar. Kein Wunder also, dass immer mehr Menschen versuchen, diese Freiheit im Urlaub zu erlangen. Sie wollen nicht in Hotels oder, noch schlimmer, in großen Appartmenthotels verweilen, in denen jeder Urlaubstag durchorganisiert ist. Immer stärker wird in vielen Menschen der Wunsch, die eigene Heimat und seine direkten Umgebungsstaaten zu erkunden und dabei in der Natur zu verweilen. Doch ist nicht nur das geeignete Auto notwendig. Auch für eine Unterkunft will gesorgt sein. An dieser Stelle kommt das Dachzelt ins Spiel. Es ist verglichen mit einem Hotelaufenthalt günstig, kann immer wieder verwendet werden und ist zudem sicher vor allerlei Tieren, die auf dem Boden zu finden sind. Schauen wir es uns genauer an.

Sich selbst auf’s Dach steigen

Ein Zelt auf dem Autodach. Das ist doch ein Witz, oder? Nein, ganz und gar nicht. Genau genommen ist es sogar ganz praktisch. Denn nicht in allen Gegenden ist es vollkommen unbedenklich möglich, auf dem Boden zu zelten. Man denke an Schlangen und andere Tiere, die einem über Nacht zu nahekommen könnten. Aber auch Wetterkomponenten sprechen für ein Zelt auf dem Fahrzeugdach. Warum? Nun, gerade in regnerischen Sommern kann sich der eine oder andere Zeltplatz schon einmal zu einem wahren Schlammloch. Oben auf dem Autodach jedoch gibt es mit dem Stauwasser keine Probleme. Nebenbei ist es auch noch platzsparend.

Im Gegensatz zu Wohnmobilen wird das Dachzelt von außen betreten. Da sich das Zelt auf einer Plattform auf dem Fahrzeugdach befindet, muss es über eine Leiter erreicht werden. Diese ist mit dem Dachgestell verbunden, auf dem die Zeltplattform befestigt ist. Mitunter lässt sich diese Leiter auch abnehmen und anderweitig verstauen.

Der Aufbau des Dachzeltes ist für gewöhnlich sehr unkompliziert. In den meisten Fällen ist es möglich, das Zelt zusammenzufalten. Luftmatte, Kopfkissen und Schlafsack können dabei im Zelt verbleiben und werden zusammen mit der Zeltplane auf der Dachplattform festgezurrt. Am nächsten Übernachtungspunkt angekommen, wird das Zelt erneut aufgerichtet und schon ist das Bett gemacht.

Kann jedes Auto ein Dachzelt tragen?

Ob ein Fahrzeug ein Dachzelt tragen kann oder nicht, wird durch die Dachlast erkennbar. Diese ist im Handbuch des Fahrzeuges zu finden. Auch im Internet sollte diese Angabe zu finden sein. Trifft beides nicht zu, ist der Fahrzeughersteller zu kontaktieren. Dieser kann auf jeden Fall eine korrekte Auskunft geben. Vielleicht kommen Zweifel, wenn eine Zahl zwischen 50 Kilogramm und 70 Kilogramm angegeben wird. Doch keine Bange: Das sollte für gewöhnlich ausreichen, um das Dachzelt tragen zu können. Zudem ist auch die zulässige Gesamtmasse des Fahrzeugs zu berücksichtigen. Auch diese ist in den Unterlagen zu finden.

Als nächstes gilt es, den passenden Dachträger für das Fahrzeug zu finden. Natürlich sind nicht alle Dachträger gleich in puncto Länge, Breite und Gewicht. Daher ist ein waches Auge notwendig, um das richtige Modell zu besorgen. Diverse Fahrzeuge verfügen bereits über die notwendige Reling oder aber über Markierungen, an denen die Querträger befestigt werden können. Bei anderen können so genannte Klemmträger eingesetzt werden, die in der „Regenrinne“ des Fahrzeugs verankert werden.

Dachträger, die nicht vom Fahrzeughersteller geliefert werden, können unter anderem von folgenden Herstellern bezogen werden:

  • Thule
  • Atera
  • Rhino Rack
  • Frontrunner

Diese Liste ist nicht vollständig. Zudem sollte man wissen, dass diese Hersteller keine Verantwortung für eventuelle Schäden am Fahrzeug oder den Dachträgern übernehmen, wenn diese durch den Gebrauch von Dachzelten entstanden sind.

Wie findet man das passende Dachzelt?

Richtig, dies wird die schwierigste Aufgabe. Dazu sollte man folgendes beachten:

    • Grundsätzlich muss das Gewicht des Zeltes niedriger als die maximale Zuladung, die auf diesem Dachträger zulässig ist.
    • Das Gewicht des Zeltes plus dem Eigengewicht des Dachträgers sollten kleiner oder gleich der zulässigen Dachlast sein.
    • Wird das Gewicht des Zeltes, der Insassen, des Gepäcks und letztlich des Dachträgers zusammengerechnet, darf es die zulässige Gesamtmasse des Fahrzeugs nicht überschreiten.
    • Besonders leichte Dachzelte sind in der so genannten Fliegengewichtsklasse zu finden. Vielleicht hört es sich an, als wären diese aufgrund ihres Gewichtes nicht so widerstandsfähig wie die schwereren Modelle. Dem ist jedoch nicht so. Sie sind genauso robust wie alle anderen Dachzelte auch.
    • Besitzer eines Hartschalendachzeltes müssen darauf achten, dass die Träger mindestens 70 / 80 Zentimeter auseinanderstehen. Der Überhang über den Trägern wäre anderenfalls zu groß, was zu einem zu großen Überhang führen würde.
    • Schmale Fahrzeuge sollten Dachzelte von über 130 Zentimeter Breite meiden. Nicht nur, dass es optisch ein merkwürdiges Bild ergibt. Auch kann die Fahrdynamik des Fahrzeuges stark beeinträchtigt werden.
    • Gemäß Straßenverkehrsordnung (StVo) gilt der Dachträger und somit auch das Dachzelt als Ladung. Sie ist dementsprechend nicht nur korrekt zu sichern, sondern muss auch anderen Anforderungen entsprechen, die bei einer eventuellen Fahrzeugkontrolle beanstandet werden könnten. Selbstverständlich ist hier ein großes Augenmerk daraufzulegen.

Welche Dachzelttypen gibt es überhaupt?

  • Klappzelt: Sie werden sehr gerne gewählt, insbesondere in wärmeren Gefilden, denn sie bieten ein tolles Raumklima bei hohen Temperaturen. Insbesondere eignen sich Offroader für diese Zeltvariante. Aus dem kompakten Packmass entspringt ein Zelt mit relativ großen Ausmaßen. Diverse Modelle verfügen über ein Vorzelt, das den Aufstieg einschließt. Dies bietet die Option, sich auch bei Regenwetter im Trocknen umziehen zu können. Für gewöhnlich besitzen sie ein geringes Eigengewicht, sodass die Last für das Autodach geringer ist. Das Klappzelt ist auch für kleines Geld erhältlich.
  • Hartschalenzelt: Es ist besonders beliebt bei Dachcampern, die ihren Standort regelmäßig wechseln und somit einen häufigen Auf- und Abbau vollziehen müssen. Es ist besonders schnell aufzubauen und verfügt über relativ wenig Fläche aus Zeltstoff. Einige Modelle besitzen mehrere Eingänge, sodass man von verschiedenen Seiten ins Innere gelangen kann. Das Hartschalenzelt ist besser isoliert als andere Modelle, sodass man es auch bei schlechtem Wetter recht warm darin haben wird. Eine Thermohaube oder eine zusätzliche Isolierung kann erstanden werden. Letztlich ist mehr Stauraum in diesem Dachzelt vorhanden als in anderen Modellen. Einige eignen sich zudem als zusätzlicher Stauraum während der Fahrt.
  • Hybriddachzelt: Bei diesen Modellen werden die Vorteile sowohl des Klappzeltes als auch des Hartschalenzeltes genutzt. Dabei ist nicht nur der Iglueinstieg mit Vorzelt, sondern auch die erweiterte Liegefläche samt Komfort des Hartschalenzeltes und dem guten Raumklima des Klappzeltes als Vorteil aufzuführen. Zudem kann das Hybridzelt in beide Richtungen aufgestellt werden, sodass sich weitere Optionen der Nutzung ergeben.

Dachzelte sind eine kleine Wissenschaft für sich, die jeder, der gerne mit dem Auto die Welt entdecken möchte, auf jeden Fall lernen sollte. Denn mit dem Dachzelt ergeben sich ganz neue Reisemöglichkeiten – auch für Familien.

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